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Inhalt:
Grundsätzlich
Werkstoff Holz
Einzelstücke
Grünes Holz drehen
Holzarten
Oberflächenbehandlung

Grundsätzlich
Mein hauptsächlicher Werkstoff ist z.Zt. das Holz. Der Werkstoff Holz zeichnet sich durch Individualität aus: jedes Stück, jeder Baumstamm hat gegebene Abmessungen, Formen, Strukturen, Äste, Risse, etc. Die werkstoffgerechte Form der Gestaltung ist daher für mich eine intuitive, die vom Gegebenen ausgeht, sich vom jeweiligen Stück Holz leiten läßt.  Auch das spätere “Arbeiten” des Holzes gilt es hierbei zu berücksichtigen.

Die Gestaltung nehme ich weitgehend an der Drechselbank vor. An diesem Jahrtausende alten Handwerk fasziniert mich die Leichtigkeit und Freiheit der Formgebung. Jedoch begrenzt zum einen durch die vorgegebene Abmessung des Rohstoffes. Zum anderen durch den unumkehrbaren Vorgang der Zerspanung: was weg ist, ist weg.

Während ich den Rohling runddrehe, suche ich in dem so Werdenden nach einer Form, die in meinem Inneren eine Resonanz findet. Dabei bevorzuge ich eindeutig schlichte, zum Teil archaische Formen. Auch das Ausloten meiner handwerklichen und technischen Grenzen übt einen gewissen Reiz aus.

So entstehen meine Arbeiten ganz bewusst in dem Spannungsfeld des Gegebenen, der inneren Schau und des Möglichen.

Werkstoff Holz
Der Baum wird zum Gleichnis für unser Leben: Seine Lebensdauer stimmt in etwa mit der menschlichen überein. An den Jahresringen können wir seine wechselvolle Geschichte nachvollziehen. Im Zerfall wird uns die Vergänglichkeit alles Lebendigen bewusst.

Holz ist ein gewachsenes Naturprodukt. Jedes Stück hat seine Besonderheiten, auch sogenannte „Fehler“.  Bei vielen Objekten, die ich aus dem Holz schäle, ist noch Rinde dran, es sind Äste, Rindeneinschlüsse, ja sogar Wurmlöcher sichtbar. Man darf und soll sehen: das war einmal ein Baum. Auch das Schwinden, sich Werfen, das Reißen und sich Verfärben ist für mich untrennbar mit dem natürlichen Werkstoff Holz verbunden und wird in meinen Arbeiten vielfältig sichtbar.

Einzelstücke
Jedes Stück ist ein Einzelstück, sorgfältig von Hand gefertigt. Ohne Kopiervorrichtungen, oder was es da sonst noch alles gibt. In einer Welt, in der fast jedes Teil, das wir sehen und benützen in 1000er Stückzahlen vom Fließband läuft, ist mir das sehr wichtig. Daher tragen auch fast alle meine Arbeiten meinen Namen und das Herstellungsdatum.

Grünes Holz drehen
Die spezielle Technik „grünes“, d.h. schlagfrisches, noch nasses Holz zu verarbeiten, ermöglicht es, auch große Objekte  aus einem Stück zu machen. Ohne Verleimung, die ich in den meisten Fällen als störend empfinde. Und sie ermöglicht es, den Kern drin zu lassen, das ganze Holz zu verarbeiten.

Holzarten
Es gibt bei uns eine große Vielfalt an Holzarten: Eiche, Buche, Ahorn, Weißbuche, Fichte, Kiefer, etc. Ich komme daher sehr gut ohne Tropenholz aus. Auch „seltene“ Hölzer beziehe ich alle aus der Umgebung. Am bekanntesten sind noch unsere Obstbaumhölzer: Apfelbaum, Birnbaum, Kirsche, Zwetschge. Aber wo haben Sie z.B. schon einmal etwas aus Weidenholz gesehen ? Oder aus Birke ? Oder aus Flieder, Pappel, Quitte, Robinie, Kastanie, ... ? Hier gibt es noch viel zu entdecken.

Oberflächenbehandlung
Daß ich für die Oberflächenbehandlung ausschließlich Pflanzenöle und natürliche Wachse verwende, ist für mich selbstverständlich. Nach zahlreichen Experimenten und mit der Erfahrung einiger Jahre  habe ich die “Oberflächenbehandlung” als solche aber weitgehend wieder abgeschafft. Ich verwende meist nur noch ein dauerhaft geruchloses Salatöl, um die Maserung zur Geltung zu bringen und die Oberfläche etwas vor dem “Schmuddeln” zu schützen. Das wird dem Holz gerecht, ist gesundheitlich völlig unbedenklich und läßt sich nach kleineren Pannen ohne großen Aufwand wieder reparieren.


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